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Richtig Lüften 1

Eine erhöhte Raumluftfeuchtigkeit entsteht insbesondere in Räumen, in denen gekocht, geduscht oder gebadet wird. Beim Wäschewaschen wird ebenfalls Feuchtigkeit in die Umgebungsluft abgegeben. Vorhandene Feuchtigkeit sollte möglichst an Ort und Stelle des Anfalls aus den Räumen heraus gelüftet werden. Nach dem Duschen empfiehlt es sich daher, die entstandene Feuchtigkeit mittels Fensteröffnung mit weit geöffnetem Fenster, sofern vorhanden, aus dem Raum heraus zu lüften.

Im Winter genügen hierfür bereits einige Minuten, da der Austausch der Luft, bedingt durch den großen Temperaturunterschied, schneller als im Sommer stattfindet. Im Sommer kann das Lüften durchaus eine viertel Stunde in Anspruch nehmen um einen vollständigen Luftaustausch zu gewährleisten. Im Winter sollte eine „Kipp-Stellung“ von Fenstern zum Lüften vermieden werden, da die Fensterleibungen sonst auskühlen und es in Folge dessen in diesen Bereichen schneller zu einem Tauwasserausfall mit einem einhergehendem Schimmelpilzbefall kommen kann.

Um einen schnelleren Luftaustausch zu gewährleisten, wird häufig die Querlüftung empfohlen. Je nach vorherrschender Windrichtung kann es hierbei jedoch zu einem Eintrag feuchter Luft aus dem Bad oder der Küche in einen gegenüberliegenden Wohnraum kommen. Insbesondere bei weniger geheizten Schlafräumen kann dies zu einem Kondensatausfall an kalten Wandoberflächen führen. Daher ist es sinnvoll, beim Duschen oder Kochen Bad bzw. Küche geschlossen zu halten und direkt über vorhandene Fenster zu lüften, sofern vorhanden. Kühlere Räume wie Schlafzimmer sollten ebenfalls am besten geschlossen sein, damit keine feucht-warme Luft aus feuchteren Räumen eingetragen wird und an kalten Außenwänden kondensieren kann.

Tipp: Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit durch Duschen oder Kochen, Türen der Räume beim Lüften untereinander geschlossen halten. Erst im Anschluss hieran querlüften.

Um ein besseres Gefühl für die Wirksamkeit der Lüftungsmaßnahme zu entwickeln, können in den betreffenden Räumen Thermo-/Hygrometer aufgestellt und jeweils vor sowie nach dem Lüften abgelesen werden. Über einen längeren Zeitraum erhält man hierdurch einen Überblick über den Einfluss der Aktivitäten auf die Raumluftfeuchtigkeit und die Wirksamkeit der Lüftungsmaßnahmen. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 50 % bei einer Raumlufttemperatur von um die 20°C.

Kellerräume sollten in heißen Sommermonaten übrigens nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden gelüftet werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass die mit Feuchtigkeit angereicherte warme Außenluft in die Kellerräume gelangt und Feuchtigkeit auf den kühlen Kellerwänden kondensieren kann.

Schimmelpilzentfernung

Aus vorsorgenden Gründen sollte ein Schimmelpilzbefall immer entfernt werden. Neben der Entfernung des Befalls ist vorrangig eine Ursachenermittlung für eine erhöhte Feuchtigkeit im Bauteil nötig, denn diese ist immer die Grundlage für ein Schimmelpilzwachstum. Erst wenn keine Feuchtigkeit oder gar Nässe mehr vorhanden ist, kann der Schimmelpilz nicht erneut wachsen.

Wie kann ein mikrobiologischer Befall jetzt aber entfernt bzw. saniert werden?

Zunächst einmal muss neben der Ursache für den eigentlichen Befall geklärt werden, wie groß der vorhandene Schimmelpilzbefall ist. Wenn der sichtbare Befall mehr als etwa 20 cm² groß ist- dies entspricht etwa der Größe einer Handfläche – gehört die Sanierung in die Hände von Fachunternehmen, die über die technische Ausrüstung und die Erfahrung zur Sanierung von Schimmelpilzschäden verfügen. Nur ein kleiner Befall der oberflächig vorliegt sollte selber entfernt werden. Menschen mit einer Allergie oder mit Immunerkrankungen sollten vorsichtshalber Abstand von einer Entfernung eines Schimmelpilzbefalls nehmen.

  • Sollte der sichtbare Befall nicht größer als 20 cm² und nur an der Oberfläche vorliegen, kann dieser selber (nicht von Allergikern) entfernt werden
  • Hierbei sollten angrenzende Räume geschlossen bleiben, um diese nicht zu kontaminieren
  • Bei der Bearbeitung möglichst Handschuhe, Atemschutzmaske (Staubmaske aus dem Baumarkt) tragen. Getragene Kleidung später gründlich waschen oder alternativ Schutzanzug tragen
  • Mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter den Bereich absaugen
  • Vorhandene Tapete anfeuchten und vorsichtig entfernen
  • Glatte Flächen können mit Wasser und einem üblichen Haushaltsreiniger abgewischt werden. Keine Essigreiniger verwenden
  • Poröse Flächen können mit 70%tigem Alkohol gereinigt werden. Wegen der Brandgefahr nur geringe Mengen bei Fensterlüftung benutzten und nicht rauchen.
  • Vorhandene Textilien aus dem Raum gründlich und am besten heiß waschen
  • Die entstandenen Abfälle möglichst staubdicht verpacken und im Hausmüll entsorgen