
Umweltberatung Kranz
Feuchtigkeit erkennen und fachgerecht behandeln
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Die Untersuchung der Feuchtigkeit in Wänden und der Verteilung in unterschiedlichen Schichttiefen dient der Ursachenermittlung. Die Umweltberatung Kranz verwendet ein Messverfahren, mit derer Hilfe unabhängig von vorhandenen Schadsalzen vorhandene Feuchtigkeit relativ genau lokalisiert werden kann. Eine Abschätzung des Feuchtegehalts erfolgt hierbei ebenfalls. Das betreffende Bauteil wird hierzu rastermäßig in unterschiedlichen Tiefen Untersucht. Eine genaue Beurteilung der tatsächlich vorhandenen Feuchtigkeit kann durch die Entnahme von Bohrkernen mit anschließender Laboruntersuchung vorgenommen werden. Die Kenntnis über den Durchfeuchtungsgrad ist für die Wahl von geeigneten Hydrophobierungsmitteln notwendig – in beiden Punkten stehe ich Ihnen zur Seite.
Eine mögliche Ursache für feuchte Kellerwände ist kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. In Gebäuden älterer Baujahre wurde auf den Einbau von Feuchtigkeitssperren im unteren Mauerwerksbereich verzichtet.
Sofern diese eingebaut wurden, kann die Funktionsfähigkeit inzwischen eingeschränkt sein. Ebenfalls ursächlich für eine Durchfeuchtung von Kelleraußenwänden ist seitlich eindringende Feuchtigkeit. Auch hier können vorhandene Abdichtungen bereits ihre Funktionsfähigkeit eingebüßt haben.
Zu einer Kondensationsfeuchtigkeit kann es bei kalten Wandoberflächen, insbesondere der Außenwandflächen kommen, wenn Wärmebrücken vorhanden sind. Dies ist meistens der Fall, wenn keine oder nur eine ungenügende Wärmedämmung vorhanden ist und vorhandene Luftfeuchtigkeit auf kalten Wandoberflächen kondensieren kann.
Bei vorhandenen Salzen in den oberen Wandschichten kann es zu einer hygroskopischen Feuchtigkeit in diesen Bereichen kommen. Weiterhin sind defekte Drainagen, undichte Kellerfenster oder ein noch nicht entdeckter Wasserschaden aus Rohrbrüchen zu nennen. Auch kann eine Kombination aus zwei oder mehreren Ursachen für die Feuchtigkeit verantwortlich sein.
Die Maßnahmen richten sich nach der Feuchtigkeitsursache. Es können zwei oder mehr Ursachen gleichzeitig vorliegen.
Ursache | Maßnahme |
---|---|
Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit | • Einbringen einer Horizontalsperre |
Seitlich eindringend Feuchtigkeit | • Seitliche Abdichtungsmaßnahme • Einbau von Drainagen • ggf. Austausch von Böden |
Kondensationsfeuchtigkeit | • Richtiges Lüften • Erhöhung von Wand- oberflächentemperaturen • Anbringen einer Außenwanddämmung • ggf. Anbringen von Kalziumsilikatplatten |
Hygroskopische Feuchtigkeit | • Entfernung von betroffenen Putzen • Auskratzen von Fugen • ggf. Entsalzungsmaßnahmen • Aufbringen von Opferputz |
Undichte Fenster, defekte Leitungen oder Havarien können ebenfalls zu feuchten Bauteilen und Wasserschäden führen. Ein feuchter Wandsockel bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Ursache in kapillar aufsteigender Feuchtigkeit zu suchen ist. Für die Beurteilung der Ursache ist eine gezielte Feuchtigkeitsuntersuchung notwendig. Nur wer die Ursache für die Feuchtigkeit im Bauteil kennt, kann die richtige Sanierungsmaßnahme ergreifen.
Von einer kapillar aufsteigenden Feuchtigkeit spricht man, wenn Feuchtigkeit durch feine Kapillarporen in mineralischen Baustoffen wie Mauerwerk entgegen der Schwerkraft von unten nach oben aufsteigt. Bei den Kapillarporen handelt es sich um feine röhrenartige Poren. Je feiner diese Poren sind, desto höher kann vorhandene Feuchtigkeit im Baustoff nach oben steigen.
Voraussetzung für das kapillare Saugen ist verfügbares Wasser, bzw. ein bestimmter Feuchtigkeitsgehalt. Die Kapillarleitung wird beeinflusst von der Porosität des Baustoffs, der vorhandenen Feuchtigkeit sowie der Größe (Durchmesser) der Kapillarporen. In sehr feinen und sehr großen Poren findet keine Kapillarleitung statt.
Zu einer Kondensationsfeuchtigkeit kann es bei kalten Wandoberflächen, insbesondere der Außenwandflächen kommen, wenn einerseits ungenügend oder falsch gelüftet wird und wenn Wärmebrücken vorhanden sind. Wärmebrücken liegen häufig dann vor, wenn keine und nur eine unzureichende Wärmedämmung vorhanden ist. In diesen Fällen kann die vorhandene Luftfeuchtigkeit auf kalten Wandoberflächen kondensieren.
Dies ist öfter in der kalten Jahreszeit zu beobachten. Zur Sommerkondensation kommt es, wenn sehr warme und feuchte Luft im Sommer in kalte Kellerräume hereingelüftet wird und es zu einer Taupunktunterschreitung mit der Folge von Kondensationsfeuchte an der Bauteiloberfläche kommt.
Wenn Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft vom Baustoff aufgenommen wird kommt es zu einem Konzentrationsausgleich der Luftmoleküle (Diffusion). Im Material stellt sich nach einiger Zeit eine Gleichgewichtsfeuchte ein. Mit sich verändernder Raumluftfeuchtigkeit ändert sich auch die Feuchtigkeit im Baustoff.Ein hygroskopischer Baustoff nimmt also Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf, gibt diese aber auch wieder ab, wenn sich die relative Luftfeuchtigkeit wieder verringert. Vorhandene Salze im Mauerwerk, bzw. in Putzen verstärken den Effekt der Feuchtigkeitsaufnahme. Die durch Schadsalze belasteten Bauteile können zu einer erhöhten hygroskopischen Feuchte in Bauteilen führen.
Ursachen für vorhandene Salze in Baustoffen können chemische Umwandlungen im Material oder kapillare Wassertransporte (also mit dem Wasser von außen eingetragene Salze) sein. An der Oberfläche können diese Salze wieder auskristallisieren. Durch die Volumenvergrößerung kann es zu Kristallisationsdrücken und in Folge zu Gefügeveränderungen im Baustoff und Materialabplatzungen an Oberflächen kommen.
Eine hygroskopisch verursachte Feuchtebelastung kann sogar höher sein als durch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit.
Sichtbare Ausblühungen sind ein Hinweis auf eine Salzbelastung im Putz, bzw. Mauerwerk. Die Art und Höhe der Salzbelastung ist entscheidend für zu ergreifende Maßnahmen, weshalb eine Untersuchung der Salzbelastung empfehlenswert ist. Bei einer sehr hohen Salzbelastung empfiehlt sich die Durchführung von salzreduzierenden Maßnahmen. Häufig ist jedoch eine Entfernung von salzbelasteten Putzen für die sich anschließende Sanierungsmaßnahme ausreichend.
Bei der oft zum Einsatz kommenden Messmethode mittels Kugelkopfsonde handelt es sich um ein kapazitives Messverfahren. Bei den ermittelten Ergebnissen handelt es sich jedoch nur um eine orientierende Messung. Eine genaue Aussage wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt im untersuchten Material ist, kann hierüber noch nicht gemacht werden. Versteckte Metalle wie beispielsweise aluminiumkaschiertes Plattenmaterial oder Versalzungen können darüber hinaus zu erhöhten und falschen Messwerten führen. Diese Untersuchungsmethode kann lediglich erste Hinweise auf möglicherweise vorliegende Feuchtigkeit geben.
Eine genaue Beurteilung der tatsächlich vorhandenen Feuchtigkeit kann durch die Entnahme von Bohrkernen mit anschließender Laboruntersuchung vorgenommen werden. Für die Beurteilung der Feuchtigkeitsverteilung in unterschiedlichen Schichttiefen kommen spezielle Messverfahren zur Anwendung, mit deren Hilfe unabhängig von vorhandenen Schadsalzen vorhandene Feuchtigkeit relativ genau lokalisiert werden kann. Eine Abschätzung des Feuchtegehalts erfolgt hierbei ebenfalls. Das betreffende Bauteil wird hierzu rastermäßig in unterschiedlichen Tiefen Untersucht.
Bei einem nachträglichen Einbau von Abdichtungsbahnen oder Stahlblechen ist die Trennung des Mauerwerks mittels Sägeverfahren nötig. Die relevanten Mauerwerkskennwerte müssen für die benötigte Planung vorab bestimmt werden. Das eingesetzte Material sollte an das Material der vorhandenen oder einzubringenden Vertikalabdichtung inklusive der Anschlüsse abgestimmt sein. Bei dem Einsatz von bestimmten Materialien kann es erforderlich sein die Druckbeanspruchung zu ermitteln um vorgegebene Lastgrenzen nicht zu überschreiten. Sofern sich Schadsalze in relevanten Konzentrationen im Mauerwerk befinden, sollte diese Konzentration gesenkt werden. Während der Baudurchführung von Sägeverfahren empfiehlt sich die Durchführung von laufenden Messungen über konstruktive Auswirkungen sowie eine zuvor erstellte Beweissicherung. Beim Einsatz der Werkzeuge wird ein ausreichend großer Arbeitsraum benötigt, der nicht immer zur Verfügung steht. Die Lebensdauer von korrekt verarbeiteten Bitumenbahnen wird in der Literatur mit mindestens 150 Jahren angegeben.
Durch Abdichtungsmaßnahmen wird die Zufuhr von Feuchtigkeit unterbunden, eine Entfeuchtung der Wand erfolgt damit jedoch noch nicht. Eine Reduzierung der Mauerwerksfeuchtigkeit ist von verschiedenen Randbedingungen abhängig.
Die Trocknung einer feuchten Mauerwerkswand kann je nach Durchfeuchtungsgrad einige Monate oder länger dauern. Eine natürliche Verdunstung sollte möglichst über eine diffusionsoffene Wandoberfläche erfolgen. Vorhandene Sanierputze können das Austrocknen der Wände verlangsamen. Eine Trocknung kann mit in die Wände eingebrachten Heizstäben und zusätzlicher Raumentfeuchtung beschleunigt werden. Eine Erhitzung der Wände auf über 105°C darf jedoch nicht erfolgen, da es sonst zu einer Zerstörung des Mauerwerkgefüges kommt. Bei gipshaltigen Baustoffen liegt diese Temperatur noch wesentlich tiefer.
Bindige, feinkörnige Böden wie Ton und Schluff sind weniger wasserdurchlässig als grobkörnige Böden. Die kapillare Steighöhe von Wasser ist in bindigen Böden wesentlich höher als in nicht bindigen Böden. Bei stark bindigen / lehmhaltigen Böden kann die Versickerung von Regenwasser verzögert werden, sodass sich dieses zu Schichtenwasser aufstaut.
Die Bodenbeschaffenheit trägt daher maßgeblich dazu bei, ob Regenwasser zeitnah versickern kann oder ob es zu Stauwasserbildungen am Gebäude in erdberührten Bauteilen kommt. Bei einer mangelhaften Abdichtung kann es zum Eindringen von Feuchtigkeit kommen. Zur Beurteilung geeigneter Abdichtungsmaßnahmen kann eine Untersuchung der Böden sinnvoll sein, da die Abdichtung den vorhandenen Bedingungen standhalten muss.
Nein. Ein feuchter Wandsockel kann bei vorhandenen Schadsalzen ebenso durch hygroskopische Feuchtigkeit und im Falle einer Wärmebrücke durch Kondensationsfeuchte bedingt sein. Durch geeignete Untersuchungsmethoden kann eine Ursache für eine vorhandene Feuchtigkeit festgestellt werden.